Von klein auf beschäftige ich mich mit Hunden. Zuerst bin ich mit Hunden aus der Nachbarschaft spazieren gegangen und Jahre später bekam ich endlich meinen langersehnten ersten Hund. Dieses ist mittlerweile viele Jahre her und ich erinnere mich an diesen Hund noch so gut, als wenn ich sie gestern erst bekommen hätte.
Am 03.01.1976 zog die Deutsche Boxerhündin „Dana von der Steinburg“ bei uns ein und mit diesem Hund ging ich in die Grundschule der Hundeausbildung. Mit dieser Hündin hatte ich so viel und vor allem Dinge erlebt, die ich nie geglaubt hätte, wenn jemand anderes es mir erzählt hätte. Wenn ich alles aufschreiben würde, dann würde es den Rahmen wirklich sprengen. Diese Hunderasse ist einmalig, was Verhalten und vor allem Mimik ausmacht. Seit dieser Zeit bin ich ein stiller Fan des Deutschen Boxers.
Mit „Iska“ wie wir die Hündin nannten trat ich zum 01.01.1981 in den DVG ein. Dort lernte ich die ersten Schritte in der Hundeausbildung, allerdings hatte sie nicht viel Spaß daran. Die Unterordnung mochte sie gar nicht, was allerdings zum größten Teil daran lag, daß an jedem Übungstag auch der Schuß geübt wurde und diese Hündin leider nicht schußgleichgültig war. Allerdings gefiel ihr der Schutzdienst umso besser und nie wollte sie freiwillig mit vom Platz gehen. Schließlich war ihre Beute ja noch dort. Da der Winter kam und Iska durch ihr kurzes Fell schnell fror stellte ich die Arbeit mit ihr ein.
Als Fazit muß ich aber sagen, daß das Arbeiten ihr sehr gut bekommen ist. Dieser Hund machte 2x am Tag lange Spaziergänge ( mehrere Stunden ) und war eigentlich körperlich ausgelastet, aber scheinbar doch nicht zufrieden. Gerade der Schutzdienst machte diesen Hund wesentlich ausgeglichener und das konnte man ihr sehr genau anmerken.
Seit dieser Zeit bin ich ein Verfechter für das artgerechte Beschäftigen der Hunde. Da nicht nur körperliche Bewegung sondern auch Beschäftigung des Geistes sehr wichtig ist.
1982 bekam ich von unserem damaligen 1. Voritzenden das Angebot den Deutschen Schäferhundrüden seiner Frau zu führen. Dieser Hund war noch kein Jahr alt und fast völlig roh. Mit und von diesem Rüden lernte ich sehr viel. Als erstes nahm ich 1983 an einem Breitensportturnier im Vierkampf teil und danach legte ich die BH- Prüfung und SchH I- SchH III ab. Außerdem nahm ich an vielen Pokalkämpfen vor allem in Abteilung C teil.
1984 bekam ich durch einen puren Zufall meine erste eigene Deutsche Schäferhündin. Sie hieß „Peggi vom Kellnergraben“ und zeitgleich führte ich diese Hündin und den Rüden. Auch „Peggi“ absolvierte BH-, SchH l – SchH lll sowie die FH-Prüfung. Sie war ein Fährtenass und nahm auch an mehreren Landeverbands FH Ausscheidungen teil. Damals konnten nur die 10 Besten FH Ergebnisse des kompletten Landesverbandes an dieser Ausscheidung teilnehmen. Sie wurde auch auf Pokalkämpfen in der Abteilung B ( Gehorsam ) geführt.
Auch über „Peggi“ könnte ich viel berichten und nicht nur, das sie ein super talentierter Fährtenhund war. Da ich immer etwas bequem war um Fährten zu gehen, legte ich ab und zu ca 1 Stunde nach dem Übungsbetrieb eine Fährte mit ca. 10 Winkeln vom Übungsplatz über den Parkplatz bis auf das Rasenstückchen vor dem Vereinsheim. Mindestens 10 Winkel mit 6 oder mehr Gegenständen und sie hat sie immer gefunden. Einfach grandios.
Sie war auch ein kleiner Zirkushund. Da sie sehr ausgeglichen war übte ich immer ein bißchen mit ihr. Von Schubkarre fahren über Leiter steigen. Eines Tages wettete ich mit einem Sportkameraden, daß „Peggi“ noch an diesem Tage durch einen Feuerreifen springt. Der Reifen war schon aufgestellt und hatte eine Durchsprungshöhe von ca. 1 Meter. Nach kurzem Üben, an welchem natürlich auch die anderen Sportkollegen teilnahmen sprang nur meine Hündin durch diesen Reifen. Natürlich mit Feuer drumherum.
Den Höhepunkt ihrer „Künstlerkarriere“ hatte sie mit einer Vorführung bei einer Hamburger Jugendmeisterschaft. Wir traten als Schaunummer mit einer Bekannten auf und „Peggi“ und ein Pony waren die Hauptpersonen. Peggi brachte das Pony auf den Platz, ritt auf ihm, brachte einen Ball über das stehende Pony und zum Schluss lag sie auf dem liegenden Pony und wurde danach auf einer Trage abtransportiert.
Sie brachte ein Bringholz welches Mitte Platz auf gleicher Höhe der Schrägwand lag mit Rücksprung wieder zurück. Der Richter hielt mich erst für völlig bescheuert als ich den Hund schickte ( ich wußte, daß ich auch ohne Rücksprung die Unterordnung bestehen würde ), aber dann schlug er die Hände über dem Kopf zusammen, daß der Hund den Rücksprung machte. Sie mußte wieder rückwärts laufen um überhaupt über die Hürde zu kommen.
Dieser Hund war schon einmalig, wie natürlich jeder Hund auf seine Art einmalig ist.
1986 Wegen der Vollständigkeit sollte ich noch „Torla von den Rottannen“ erwähnen. Sie war die Nachfolgerin von „Iska“ und natürlich auch eine Deutsche Boxerhündin. Meine Mutter meinte immer wenn einen Hund dann nur einen Deutschen Boxer. Sie war der Hund meiner Mutter und deshalb kann ich nur erwähnen, daß sie wunderschön war. Ihre Farbe war ein dunkles hirschrot. Eine traumhafte Farbe.
1991 bekam ich die Deutsche Schäferhündin „Tina aus dem Wesen Zwinger“. Auch mit ihr legte ich BH, SchH l -SchH lll ab, aber leider zog sie sich mit 3 Jahren einen Kreuzbandriss zu und wurde aus diesem Grund nur noch selten eingesetzt. Sie nahm aber auch in Abteilung B ( Gehorsam ) an Pokalkämpfen teil.
Tina war ein super Hund. Sehr gehorsam und extrem schnell. Ich hatte bis dahin viele Hunde auch im Schutzdienst arbeiten sehen, aber bei einem Überfall aus einer Menschengruppe war sie so schnell, daß der Helfer noch nicht einmal den Ärmel richtig hochnehmen konnte ( Der Helfer war kein Anfänger ). Das beeindruckte mich doch sehr. Sie war ein sehr triebstarker Hund und lernte sehr schnell und beobachtete einen auch sehr stark. Am Anfang führte sie schon das Sitzkommando aus bevor ich es überhaupt ausgesprochen hatte. Ich hatte es gedacht und schon saß sie. Ich bin nie dahinter gekommen wie ich mich verhalten hatte, daß sie wußte, daß das Kommando gleich kommen würde.
Gerade bei einem so schnellen im Trieb hoch angesetzen Hund ist es extrem wichtig ihn immer im Gehorsam zu haben. Viele unterschätzen leider ihre Hunde und dann hört man meistens den Satz „das hat er aber noch nie getan“.
Trotz aller hundeportlichen Ambitionen waren alle Hunde völlig klar im Kopf. Jeder konnte die Hunde anfassen und sich mit ihnen beschäftigen. Sie waren völlig umweltneutral und das ist für mich auch ausgesprochen wichtig.
2003 nachdem auch Tina eingeschläfert werden mußte bekam ich „Emily aus der Zigeunerkuhle“. Eigentlich wollte ich mit ihr wieder im Hundesport aktiv werden, aber über eine BH bin ich nie hinaus gekommen. Nicht weil der Hund das nicht mitgebracht hätte sondern, weil ich das Üben aus Zeitgründen eingestellt hatte. Man merkt es ihr heute noch an, da der auf Leistung gezogene Hund einfach unterfordert ist.
2007 bekam ich Aik und was dann folgte kann man an anderer Stelle auf dieser Homepage lesen.
Außerdem hatte ich in meinen Hundesportjahren noch mehrere Hunde zur BH, SchH l oder als Aushilfshundeführer für SchH ll geführt. Ich durfte Mischlinge, Riesenschnauzer und Airedale Terrier führen und lernte in dieser Zeit sehr viel über die Ausbildung von Hunden. Ich war über 10 Jahre Ausbilder und zusätzlich sechs Jahre 1. Vorsitzende im Verein.
Das war eine kleine Beschreibung meiner Hunde und meiner hundesportlichen Laufbahn. Ich habe es hier aufgeschrieben, um einfach deutlich zu machen, daß es wichtig ist seinen Hund richtig kennen zu lernen. Der beste Weg dazu ist ein Hundeplatz, da man dort seinen Hund von einer anderen Seite erleben darf. Er wird trieblich angesprochen und das Ziel ist seinen Hund auch in solchen Situationen zu kontrollieren.
Gerade in der heutigen Zeit mit Hundeverordnungen und viel Negativpresse sollten Hunde umweltneutral sein und im Gehorsam stehen. Ich z.B. rufe meine Hunde immer zurück wenn mir jemand entgegen kommt. Egal ob ich einen oder mehrere Hunde mitführe. Ich möchte nicht, daß meine Hunde andere Menschen belästigen oder sich Mitbürger durch meine Hunde belästigt fühlen. Oft habe ich Komplimente erhalten, wie gut meine Hunde gehorchen und wie umsichtig ich mit ihnen spazieren gehe. Wenn jeder Hundebesitzer sich so verhalten würde oder sich so verhalten hätte, dann würde es keine Hundeverordnungen geben.
Dieses spiegelt natürlich nur meine Meinung wieder, aber ich glaube, daß das Zusammenleben zwischen Hundehaltern und Nicht-Hundehaltern sich viel einfacher gestalten könnte, wenn man nur etwas aufeinander Rücksicht nehmen würde.
Für meine zukünftigen Welpen suche ich solche Menschen. Hundebesitzer, die die Verantwortung für einen Hund übernehmen möchten bis an sein Lebensende. Hundebesitzer, die sich bewußt sind was es heißt einen Hund zu haben und sich ausreichend mit ihm zu beschäftigen, damit er ein ausgeglichener, umweltneutraler und zufriedener Hund wird. Hundebesitzer, die auch den letzten schweren Gang gemeinsam mit dem Hund gehen und ihn nicht am Ende allein lassen.